KI-Tools für Einfache Sprache: Erste Hilfe bei Amtstexten

Vorwort

Amtstexte sind ein Reizthema: Einerseits finden viele Menschen diese Texte unverständlich; andererseits wehren sich Verantwortliche in den Ämtern gegen vereinfachte Formulierungen. In diese Debatte trifft der Normentwurf für Juristisches Schreiben in Einfacher Sprache*). Er legt dar, wie man unter anderem Verwaltungstexte korrekt und zugleich verständlich schreiben kann. Hierfür gelten die Grundprinzipien der Einfachen Sprache, wobei juristische Fachwörter und Formulierungen besonders berücksichtigt werden sollten. Wir wollen ausprobieren, ob KI-Tools Amtstexte in Einfache Sprache übersetzen und zusammenfassen können. Wenn das gelingt, können die erzeugten Texte eine erste Hilfe sein. Unverzichtbar sind jedoch Fachleute, die diesen Prozess aktiv begleiten und die Texte freigeben.

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Sprachprofis diskutieren die DIN-Normen für Einfache Sprache

Vorwort

In unserer Reihe Einfache Sprache neu denken haben wir Anstöße und Erkenntnisse aus den neuen DIN-Normen vorgestellt. Diesen Beitrag hat das Infoportal Einfache Sprache mit Sprachprofis aus Deutschland, Österreich und der Schweiz diskutiert.

Zu den Beteiligten gehören: Gabriela Bonin (CH), Cornela Kabus (CH), Christiane Lerbscher (AT), Sabine Manning (DE), Bettina Mikhail (DE), Lisa Rigendinger (CH), Uwe Roth (DE), Inga Schiffler (DE), Karin Schütt (DE), Anja Teufel (DE) und Georg Wimmer (AT).

Die Sprachprofis haben Gedanken zu folgenden Fragen ausgetauscht:

  1. Welchen Einfluss haben die Normen für Einfache Sprache?
  2. Was kennzeichnet die Texte in Einfacher Sprache?
  3. Wer ist die Zielgruppe der Einfachen Sprache?
  4. Wie kann man den Inhalt der Normen veröffentlichen?
  5. Wie können Sprachprofis die Normen verbreiten?

Die Ergebnisse der Diskussion hat Sabine Manning aufgezeichnet, assistiert vom Sprachmodell ChatGPT-4o.

Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Gedankenaustausch. Wir möchten mit diesem Beitrag zum Erkunden und Verbreiten der Einfachen Sprache anregen!

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Was heißt hier EINFACH?

Eine Übersicht der Formen, Zielgruppen und Merkmale Einfacher Sprache

In unserer Diskussion um verständliche Sprache taucht zunehmend der Begriff Plain Language auf. Dieser Begriff bezieht sich vor allem auf eine Initiative, die von den USA ausgegangen ist. Dort gibt es eine Verordnung, die die Bundesbehörden zu einer klaren Sprache auffordert. Die Bürger sollen relevante Informationen leicht finden, sofort verstehen und selbst anwenden können. Diese Sprache wendet sich an Menschen mit üblicher Bildung, nicht an Menschen mit Lern- oder Leseschwierigkeiten (Quellen zu Plain Language in Anhang A).

Inzwischen haben sich viele Länder dem Netzwerk Plain Language Association International (PLAIN) angeschlossen. Sie bringen ihre eigenen Ansätze einer einfachen, klaren, bürgernahen oder verständlichen Sprache mit. Beteiligte aus den deutschsprachigen Ländern wollen jetzt eine Gruppe innerhalb von PLAIN aufbauen (DACH = DE/AT/CH). In deren Mittelpunkt steht die Einfache Sprache. Was kann sie in die weltweite Plain Language einbringen? Weiterlesen

Alles klar?!

Initiativen für verständliche Kommunikation im öffentlichen Leben

Täglich stolpern Menschen über Texte, die schwer verständlich sind. In vielen Bereichen könnte eine einfachere Sprache das Leben leichter machen: Bürger möchten die Schreiben vom Amt verstehen; Berufstätige und Jobsuchende benötigen klare Hinweise; Patienten wollen wissen, was in den Beipackzetteln steht; Kunden brauchen verständliche Anleitungen; Wähler erwarten klar formulierte Programme; Migranten und Touristen freuen sich über gut lesbare Informationen. Vor allem Menschen mit Lese- oder Lernschwierigkeiten sind auf leicht verständliche Texte angewiesen. Doch praktische Vorstöße sind bisher rar und wenig bekannt. Versuchen wir daher, Initiativen für verständliche Kommunikation aufzuspüren. Lassen sich schon Wege zu mehr Verständlichkeit erkennen? Weiterlesen

Mehrsprachig im Kommen

Zweisprachig aufwachsen – das ist heutzutage ein erstrebenswertes Ziel bildungsbewusster Eltern für ihre Kinder. Am besten sollten sie gleich eine zweisprachige Kita und später ein Gymnasium mit mehreren Sprachen besuchen. Bei alledem wird natürlich die perfekte deutsche Muttersprache als selbstverständlich vorausgesetzt. Doch wie steht es mit Kindern, die aus anderen Ländern geflohen oder zugewandert sind? Kommt es nur darauf an, deren Mangel an Deutsch recht bald zu beheben? Haben sie sprachlich nicht mehr zu bieten? Weiterlesen